TELEFUNKEN
1 LP - SAW 9535-M - (p) 1968
1 LP - 6.41356 AH - (c) 1986
1 CD - 3984-21352-2 - (c) 1998

FESTKONZERT DES BAROCK








Johann Sebastian BACH (1685-1750) Tripelkonzert a-moll, BWV 1044
(1)
21' 56" A1

- Allegro
8' 48"


- Adagio ma non tanto e dolce
5' 44"


- Alla breve

7' 24"

Carl Philipp Emanuel BACH (1714-1788) Sonata g-moll (senza pedale) - 1. Satz (Allegro assai)
(2)
--' --" B1
Johann Sebastian BACH Toccata G-dur, BWV 916 (3)
8' 33" B2

- (--)
2' 42"


- Adagio
2' 20"


- Allegro
3' 31"

Henry PURCELL (c.1659-1695) Fantazia: Three parts on a ground, in D, Z. 731 (4)
4' 38" B2






 
(1) = Marie Leonhardt, Frans Brüggen, Gustav Leonhardt  Leonhardt-Consort, Gustav Leonhardt, leitung
(2) = Gustav Leonhardt, orgel
(3) = Gustav Leonhardt, cembalo
(4) = Leonhardt-Consort | Gustav Leonhardt, leitung
 






Luogo e data di registrazione
(luogo di registrazione non indicato) - 1968


Registrazione: live / studio
studio

Producer
-


Prima Edizione LP
Telefunken | SAW 9535-M | 1 LP - durata --' --" | (p) 1968 | ANA
Teldec "Aspekte" | LC 3706 | 6.41356 AH | 1 LP - durata --' --" | (c) 1986 | ANA | Riedizione


Edizione CD
Teldec Classics | LC 6019 | 3984-21352-2 | 1 CD - durata 71' 19" | (c) 1998 | ADD | (Johann Sebastian Bach, BWV 916)

Cover

Francesco Guardi "Galakonzert in Venedig".


Note
Pubblicazione intesa come "Omaggio a Gustav Leonhardt" che raccoglie registrazioni già pubblicate ad eccezione della Toccata G-dur di Johann Sebastian Bach (3). Più precisamente:
- (1) = Telefunken SAWT 9552-B | (p) 1968 (Johann Sebastian Bach, BWV 1044)
- (2) = Telefunken SAWT 9521-B | (p) 1967 (Carl Philipp Emanuel Bach)
- (4) = Telefunken SAWT 9506-A | (p) 1967 (Henry Purcell)














Auf der Suche nach dem verlorenen Klang GUSTAV LEONHARDT
Einer der gesuchtesten Bach-Interpreten, ein Meister seines Fachs: Gustav Leonhardt. Er wurde 1928 geboren, entstammt einer holländischen Patrizierfamilie und wuchs in einer musikalischen Umgebung auf 15jährig entdeckte et in seinem Elternhaus ein Cembalo, und die Begegnung mit diesem Instrument war mitbestimmend für sein weiteres Leben. Etwa zur gleichen Zeit begann er auch, sich für die alten Orgeln zu interessieren, an denen Holland so reich ist.
Nach Vollendung des Gymnasiums absolvierte er ein Musikstudium (Orgel und Cembalo) bei Eduard Müller in Basel, das er 1950 mit dem Solistendiplom cum laude abschloß. Nach einem Jahr musikwissenschaftlicher Arbeiten in Wien wirkte Gustav Leonhardt von 1952 bis 1955 als Professor an der Staatlichen Musikakademie dieser stadt. 1954 wurde er zum Professor am Amsterdamer Konservatorium ernannt. Als Organist der Französischen Reformierten Kirche in Amsterdam, als Cembalist im Quadro Amsterdam und als Leiter des Leonhardt-Consort übt er seine Musik aus: die klingende Architektur des Hochbarock, die scharfe Süße und klar gegliederte Fülle des 17. und 18. Jahrhunderts.
Der kaum vierzig Jahre junge Professor ist verheiratet und hat drei Töchter. Mit seiner Frau, der Geigerin Marie Leonhardt, arbeitet er besonders im Consort künstlerisch eng zusammen. Sein musisches wie privates Interesse gilt rundum dem "Alten Werke": Leonhardt pflegt alte Musik, alte Instrumente und alte Häuser.
Er bewohnt heute mit seiner Familie in der Amsterdamer Altstadt ein Haus aus dem Jahre 1605, das wertvolle alte Möbel und Fayencen beherbergt; seiner Instrumentensammlung gehören u. a. Cembali von A. Ruckers, 1648, und Jac. Kirckman, 1775, Hammerflügel von A. Walter, 1787, zwei Orgeln des 18. Jahrhunderts und Streichinstrumente in Barockmensur an. Diese in aller Welt beneidete Sammlung wächst ständig und engt den persönlichen Wohnraum immer mehr ein. Doch Leonhardt freut es, daß diese alten, kostbaren Instrumente nicht mehr in Museen ungenutzt herumstehen. Der musealen Alterung setzt er ein verjüngendes Exerzitium entgegen. Er musiziert fast ausschließlich auf originalen Instrumenten, er restauriert sie und füllt sie mit neuem Leben.
Als Musikwissenschaftler veröffentlichte Gustav Leonhardt eine vielbeachtete Studie über Bachs "Kunst der Fuge". 1967 führte sein Streben zu künstlerischer Variationsbreite bis in die Bezirke des Films hinein: In Straubs "Chronik der Anna Magdalena Bach" spielte er in Barockjabot und Puderperücke die Rolle des Thomaskantors J. S. Bach, und obwohl er die inspirierende Stille höher einschätzt als lautes Weltecho, brachte Leonhardt binnen weniger Jahre acht Amerika-Tourneen (from coast to coast) hinter sich - die neunte wird gerade vorbereitet - sowie Fernseh- und Konzertauftritte in beiden Welten. Als weltweit engagierter Cembalist und Organist bewährte er sich nicht nur zwischen New York, London, Flandern, Wien und Stockholm, sondern auch um kulinarischen Kunstbereich südlich der Alpen.
Damit nicht genug! Als Privatmann leistet der überbeschäftigte Musiker freiwillige Vorstandsarbeit für etliche Vereinigungen, die die Restaurierung und sachgerechte Erhaltung wertvoller Orgeln und Gebäude fördern. Alte Karten, Planskizzen und Blaupausen liegen daheim zwischen Noten und Büchern. Daneben gelegentlich eine Zeitschrift für den Segelsport. Gustav Leonhardt besitzt die künstlerischen Eigenschaften, die sich über Jahrhunderte hinweg als höchst durabel erwiesen haben: Er ist "einer der letzten nich lebenden Barockmenschen", ein Mann, dder sein vorgegebenes Thema nicht nur musikantisch variiert: Als Interpret, Sammler, Wissenschaftler, Restaurator, Bürger seines Gemeinwesens Amsterdam und Weltbürger zugleich möchte Gustav Leonhardt die Schönheit des Barock konservieren, um sie als Impuls für Gegenwart und Zukunft lebendig zu halten. Er ist wahrhaftig ein Mann an der Quelle.